22.10.21
Liebe Freunde/innen
am Donnerstag, dem 22. Oktober 2015 (Nachmittag Toronto Zeit) wurde ich wiedergeboren. Am Gepäckband des Flughafens Toronto erlitt ich einen Herzstillstand und war tot. So gut wie…
Miranda Garner, eine Stewardess der Air Canada Rouge, die neben mir stand, weil sie an diesem Gepäckband schon länger auf ihren Koffer aus Italien wartete, nahm einen Defibrillator von der Wand und holte mich zurück ins Leben. Ich wurde im Rettungswagen wieder wach – und erfuhr von meiner wundersamen Rettung.
Das ist nun schon 6 Jahre her, die ich bisher weiterleben durfte.
Ja, es braucht nicht viel:
manchmal ist es ein Traum, eine Begegnung, ein Stichwort, manchmal halt auch „nur“ ein plötzlicher Herzstillstand mit einem ersten Erwachen in einem Krankenwagen – und schon siehst du die Dinge den Rest Deines Lebens anders oder nimmst sie überhaupt erst zum ersten Mal wahr. All die großen und kleinen Dinge, an denen du bis zu diesem Zeitpunkt gestresst oder wahrnehmungsunfähig vorbei geeilt warst.
Es ist völlig anders, das Leben in deiner zweien Chance- und das gilt immer noch nach 6 Jahren.
Es bekommt eine neue „Lebensform“, eine andere, neue “Erlebensform“ , zu atmen, neu zu leben. Es braucht nicht viel: Schon allein „das Wieder-erste-Schritte-Machen“, wenn du in der selbstgewählten Reha das Gehen wieder lernst. Die Wolken am Himmel auf dem Parkplatz deines Hotels. Freunde, die sich um Dich kümmern. Und vor allem: Miranda, die Lebensretterin, bewusst das erste Mal in die Arme zu schließen. Das ist nicht viel und ist doch unendlich viel.Und das gilt die wenigen Mal immer wieder, wenn es mal wieder möglich war.
Dann folgte im Folgejahr 2016 ein anderes Leben: der Verkauf der eigenen Firma GUS Group, des eigenen geliebten Startups. Eine Form der Entschlackung!
Und nun gesundheitlich: Seit 6Jahren jeden Tag ein Marsch von mindestens 3 km, eine insgesamt nachhaltige Gewichtsreduktion auf nun 69 ,5 kg,
aber „dank fast 2 Jahren Covid/Pandemie nun wieder ein neuer Unruhestand.
Nur noch Dinge tun, die dem AHA Mandat folgten oder jetzt der 2/ oder 3 D-Regel folgen, dem Partner und Dir-selber zuliebe immer noch mehrheitlich ein andres Leben in selbstgewählter physischer Isolation , Freunde, Reisen, geliebte Restaurants so runterfahren, dass man fast schon beginnt, das alles nicht mehr vermissen.
Den liebsten wichtigsten Freunden Jasmin und Gerd ( unseren Nachbarn) danken,die uns versorgen, uns physisch und seelisch betreuen
Ja! und nicht vergessen, nicht vergessen können, warum und wer damals „beteiligt“ war.
Deshalb erneut Danke an alle, die mir damals zu Seite standen: Miranda, der Schutzengel; Dr. Shafquat Ahmed, der begnadete Chirug , der mich in einer vierstündigen OP wieder fit machte; Peter und Kori Seifert, neue Freunde, die mich während der sechs Wochen Reha betreuten; Mark Miller, ein wichtiger kanadischer Freund, ohne den ich die erste Nacht im Notfallraum des Flughafens nicht überlebt hätte; Stephan Michels Ratgeber und Freund für Betreuung und Einsatz der sich um Gisela – meine Frau – in den ersten Tagen, bei der An-Reise und die ersten Tage kümmerte, und besonders Gisela, meine Ehefrau, die mir in den ersten sechs Wochen Reha stets zur Seite stand und mich mit Geduld zurückführte ins neue Leben,
und um deren Überleben in dieser aktuellen Pandemie ich mich jetzt immer noch sehr sorge….
Ja und zum ( vorläufigen) Abschluss…
folge ich doch einfach Erich Maria Remarque, der einmal sagte: „Das Wunder, wenn man es erlebt, ist nie vollkommen. Erst die Erinnerung macht es dazu…“
Ja, liebe Freunde, das waren sie wieder – einige Erinnerungen an mein „persönliches Wunder“… und nun die Hoffnung auf ein oder mehrer Wunder in der Zukunft für uns alle, wenn ich zum Beispiel an ein denkbares gütliches Ende der Pandemie denke, oder die Möglichkeit einer Regierungbildung mit einem Team / einer Bundesregierung fähig / bereit zum Mut, zur Kreativität, zum Gemeinsinn und zur Verantwortung – also weitere Wunder genug, vielleicht noch , dass sich die Umwelt erholt.
Warten wir halt.
Im übrigen Ihr Lieben lasst es Euch auch allen auch gutgehen.