Microsofts Bedrohung: iPhone, iPad, iBM

Vor fünf Jahren tat Microsoft einen Blick in den schauerlichen Abgrund, der sich angesichts der Weltwirtschaftskrise 2009 auftat. Damals mussten 5600 Mitarbeiter gehen, damit das Unternehmen durch die Krise kam. Heute, nach einem erneuten Blick in einen anderen, aber offenbar ebenso schauerlichen Abgrund, müssen erneut etwa 5500 Microsoft-Mitarbeiter das größte Softwarehaus der Welt verlassen. Diesmal wird die Krise durch den rapiden Wechsel vom Desktop zum mobilen Gerät bestimmt. Hatte Microsoft mit Windows im PC-Sektor gestern noch einen Marktanteil von 90 Prozent, sind es heute – seit Smartphones und Tablets in den Statistiken gleichwertig mitgezählt werden – nur noch 14 Prozent.

Jäher kann ein gefühlter Sturz kaum sein. Und er wurde auch im Vorfeld und auf der Worldwide Partner Conference (WPC) in der US-Hauptstadt Washington auch so verbalisiert: Vom „Underdog“ sprach COO Kevin Turner, vom „Herausforderer“ CEO Satya Nadella. Allerdings hoffen Analysten und Partner auch, dass sich Microsoft in einem gewandelten Markt erneut als „Disruptor“ – übersetzen wir das mal im Schumpeterschen Sinne mit „kreativem Zerstörer“ – erweisen wird. So wie der PC im Enterprise der 1980er Jahre (von IBM) zunächst nicht ernst genommen wurde, haben sich Smartphones und Tablets im Enterprise der Jetztzeit eine datenökologische Nische erobert, ein Alptraum für IT-Manager und CIOs – vor allem, wenn sie auf den Betriebssystemen iOS (Apple) oder Android (Google, Samsung) basieren.

An dieser Stelle sei für alle, die mit den Nachrichten der letzten Woche vertraut sind, eingeschoben, dass Microsoft in der Tat angekündigt hat, 18000 Stellen abzubauen. 12500 davon aber betreffen die Nokia-Handysparte, deren Integration soeben abgeschlossen wurde. Insgesamt wurden dabei 25000 Mitarbeiter übernommen – und jeder Zweite muss jetzt wieder gehen. In der unausgesprochenen Nachricht dahinter wendet sich Satya Nadella an seinen Vorgänger Steve Ballmer: Dieser Deal stinkt.

Es sei ein „guter Einstieg“ in die Neuausrichtung gewesen, kann sich Nadella in einer Mail an die Mitarbeiter im Vorfeld der WPC gerade noch abringen. Tatsächlich aber spielt die Musik für Microsoft in einer neuen Kultur – in der Entscheidungen nicht durch ein „njet“ blockiert, Berichtswege abgeflacht, Produktverantwortungen stringenter gelebt werden sollen. Deshalb öffnet sich Microsoft fremden Plattformen und wird Windows auf Fremdsystemen „für umme“ abgegeben. Windows 9 soll im kommenden Jahr gar als Basis kostenfrei und für dazu geladene Zusatzfeatures kostenpflichtig sein. Denn Microsoft, das ist die Message auf der Partnerkonferenz, sieht sich als Enabler für die Unternehmensproduktivität.

Alles wäre perfekt gewesen, wenn nicht zeitgleich das neue Traumpaar aus Virginia Rometty (IBM) und Tim Cook (Apple) ihr Aufgebot bekannt gegeben hätte: IBM wird kurzfristig rund 100 Business-Apps aus den dienstleistungsnahen, mobilitätsgeprägten Bereichen Gesundheitswesen, Handel, Reisen, Telekommunikation, Transport, Banken und Versicherungen für die jüngste iPhone- und iPad-Generation (also wahrscheinlich unter iOS 8) bereitstellen und deshalb auch Apples „i-Serien“ im eigenen Vertrieb vermarkten. Beide werden darüber hinaus Service und Support für Unternehmen ausbauen (bislang nicht unbedingt Apples Stärke). Das junge Paar will also nichts weniger sein als der Enabler für die Unternehmensproduktivität.

Microsoft, Apple und IBM drängen in wechselnden Allianzen ins „mobile Enterprise“, ein Markt, der – befördert durch zusätzliche Cloud-Angebote – die attraktivsten Wachstumsraten verspricht. Wo heute noch Wildwuchs herrscht, weil die CIOs das Management der mobilen Endgeräte nicht in den Griff kriegen, soll künftig die bewährte ordnende Hand von Microsoft oder IBM zu spüren sein. Die Geschichte des Network Computing wiederholt sich im Mobile Computing – jedoch nicht als Farce, sondern als Faszinosum. Gestern noch hatten die Marktforscher der Gartner Group ihren weltweiten Anwenderkunden geraten, die Sache mit den mobilen Endgeräten einfach laufen zu lassen. Jetzt wollen es die großen Ordnungsstifter der IT richten.

Apple hatte im Enterprise noch nie eine starke Position. Die Geräte waren einfach hipp genug für den Konsumermarkt und den darin zu schöpfenden wirtschaftlichen Wert. Jetzt kann sich Microsoft indirekt bestätigt fühlen, wenn Apple durch die neue Partnerschaft mit IBM eingesteht, dass das Service- und Systemgeschäft für Unternehmen nachhaltiger sein könnte als der schnelle Erfolg beim privaten Endverbraucher.

Aber diese Bestätigung kann teuer werden, wenn aus der Kombination aus iPhone, iPad und iBM ein total integriertes Mobilitätsangebot für Unternehmen entsteht. Der Markt hat ab heute drei Lager: Microsoft einerseits, IBM und Apple andererseits. Und dann können wir drittens auch noch auf die Reaktion aus dem Googleplex gespannt sein.

 

Größe ist doch wichtig

Das neue „Body-Maß“ im mobilen Computing beträgt ganze 22,86 Zentimeter. Unterhalb dieser Bildschirmdiagonale von neun Zoll gibt es künftig die mobile Variante von Windows „für umme“. Null €uro Lizenzgebühr für Smartphones oder Tablets unterhalb dieser Messgröße – das ist ein Beispiel, wie Microsoft im hart umkämpften Markt der mobilen Endgeräte aufholen will. Wer auf Stückzahlen kommen will, so die Erkenntnis, die zu einem fundamentalen Wechsel im Geschäftsmodell der Windows-Company führt, muss vor allem im Markt für Kleingeräte erfolgreich sein.

Und fürs Hochpreissegment gibt’s ja die neuen Nokias – inklusive dem neuen Windows Phone 8.1, das mit Cortana (dem AI-Charakter aus dem Videospiel „Halo“) jetzt über einen Sprachassistenten verfügt. Und es gibt rund 500 neue Apps pro Tag im Windows Store. Allein 75.000 Start-up-Companies arbeiten weltweit an der neuen Identität, die Microsoft unter Satya Nadella annehmen will.

Die wichtigste Änderung dabei, die den Entwicklern auf der Build-Konferenz in San Francisco angekündigt wurde, ist in der Tat ein Durchbruch: Apps sollen künftig identisch auf PCs, mobilen Devices oder am Fernseher (über Xbox One) laufen. Bisher waren Code-Anpassungen für alle drei Plattformen notwendig. Aus Anwendersicht funktioniert diese Form der Plattformdurchlässigkeit ebenfalls: eine einmal erworbene App (zum Beispiel auf dem Smartphone) soll auch für den PC gelten.

Das Ziel ist klar: Microsoft muss und will seine Lösungen auf allen Endgeräten über die Cloud zur Verfügung stellen und dabei auch Marktführerschaft zurückgewinnen. Insofern ist Nadellas Strategie des „Mobile first, Cloud first“ durchaus eine Modifikation von Steve Ballmers Strategie des „all Devices first“. Aber es gibt doch einen entscheidenden Unterschied. Wo Ballmer Rückzugsgefechte focht, präsentiert Nadella die Vision vom nächsten großen Ding, das es zu erobern gilt. Und dieses große Ding ist klitzeklein. Dafür aber künftig millionenfach im Web aktiv.

Das Internet der Dinge ist das Zielgebiet, in dem künftig Microsofts Mobillösungen für Furore sorgen sollen. Zehn Jahre nach dem Fehlversuch mit SPOT sind Internet-Uhren, aber auch Web-Brillen und andere „Wearables“ eine Zielmenge, für die Microsoft mit seinen Entwicklern und Partnern künftig Apps entwickeln will. Auch im Auto will Microsoft mit Windows (Phone) 8.1 weiter vordringen. Neueste Beispiele wurden ebenfalls in San Francisco gezeigt. Hinter den auto-mobile Devices verbirgt sich ein Riesenmarkt. Aber zusätzlich sollen Windows-Apps künftig sowohl im Maschinenpark von Produktionsunternehmen ticken als auch in den Haushaltsgeräten daheim. Die nächsten Märkte, die Digitalisierung der Fertigung („Industrie 4.0“) und Heimvernetzung („Internet der Dinge“), sind in den Fokus der Redmond-Entwickler gerückt. Die Xbox One steuert dann nicht nur die Spiel- und Sportaktivitäten der ganzen Familie, sondern auch den Kühlschrank in der Küche und den 3D-Drucker in der Werkstatt.

Für all diese neuen Endgeräte im Internet der Dinge wird Windows aller Voraussicht nach nicht weiter lizenzpflichtig sein – das besagt die Neun-Zoll-Regel, die jetzt in San Francisco verkündet wurde. Denn Windows verschwindet als Plattform im Hintergrund, während die Cloud mit Windows Azure die Regie übernimmt. Denn eine Vision hat Nadella in San Francisco klar durchblicken lassen: Je kleiner (und zahlreicher) die Devices, desto größer die Cloud.

Dazu ist die Durchgängigkeit der Lösungen entscheidend. Denn im Wettrennen mit Google, Apple, Facebook oder Amazon sollen Windows-Apps die Welt von morgen überall steuern. Ob sie dann noch Windows-Apps oder nicht doch vielmehr Microsoft-Apps heißen werden, wird viel darüber aussagen, welche Marke in Redmond als stärker angesehen wird – jetzt schon heißt die Schlussfolgerung aus „Mobile first, Cloud first“ logischerweise „Microsoft first“.

CES: In vier Tagen ums Haus

Man kann sich ja als Science Fiction-Autor die aberwitzigsten Gadgets ausdenken – nach ein paar Jahren sind sie auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas zu sehen. Mobile Kommunikation, eine der ganz großen Errungenschaften der StarTrek-Serie, löst nur noch ein müdes Gähnen aus. Für die andere große technische Entwicklung rund um Raumschiff Enterprise freilich, das Beamen, zeichnen sich allmählich die ersten Prototypen ab: Während die dafür benötigten Pentabyte-großen Datenmengen zwar noch etwas außerhalb unserer klassischen Transferraten liegen, sind die „Ausgabesysteme“ mit den ersten 3D-Druckern fürs Heim fast schon Realität.

In der Tat: Zwar fehlte der CES, die in der vergangenen Woche Produktneuheiten und Prototypen für das junge Jahr präsentierte, der ganz große Trend. Aber mit 3D-Druckern, 4K-TV, autonomen Fahrzeugen und Drohnen für den internen Gebrauch war so ziemlich alles aufgeboten, was gestern noch Science Fiction war. Dabei bleibt den Entwicklern kaum noch Zeit, ihre R&D-Kosten mit höchstpreisigen Exklusivmodellen einzuspielen. Alles drängt im Eiltempo auf den Massenmarkt – und der ist im trauten Heim.

Zum Beispiel Küche: Auf der CES konnte man tatsächlich die ersten 3D-Drucker sehen, mit denen Zuckerzeug „on demand“ produziert wurde. Bei Einstiegspreisen rund um 5000 €uro ist aber vielleicht doch noch der Weg zum nächsten Kiosk günstiger. Naheliegender sind hier schon eher Funktionen, den eigenen Herd per SMS von unterwegs vorzuheizen oder die Backtemperatur direkt aus dem Rezept heraus vom Tablet aus einzustellen.

Zum Beispiel Wohnzimmer: Wenn das Fernsehen nach wie vor die zentrale „Feuerstelle“ im Wohnzimmer ist, dann sind 4k-Fernseher (4000 Pixel Breite) demnächst der Standard in diesem Zimmer. Zwar fehlt noch der Content – aber die Schärfe ist nicht mehr zu überbieten. Höchstens durch Flexibilität: Samsung und LG überboten sich im Wettbewerb um den größten Bildschirm mit runder Oberfläche.

Zum Beispiel im Bad: Zahnbürsten mit individuell auf der Smartphone-App einzustellenden Drei-Minuten-Programm waren einer der Gags in Las Vegas.   

Zum Beispiel im Schlafzimmer: Wearables – also tragbare Endgeräte am Körper – gehören demnächst in praktisch jeden guten Kleiderschrank. Von der Smart Watch über die Web-Brille bis zur Überwachung der Körperfunktionen geht das Angebot an Anwendungen.

Zum Beispiel Kinderzimmer: Nirgendwo findet so viel Überwachung statt, wie im Kinderzimmer, wo per Smartphone die Atmungsaktivität und Bewegungen der Kleinsten nachverfolgt werden. Kleinstdrohnen, mit denen (laut Werbefilm) schon mal der Haushund in den Wahnsinn getrieben werden kann, waren schon zu Weihnachten der ganz große Hit – auf der CES gaben sie den Plänen von Amazon im wahrsten Sinne des Wortes neuen Auftrieb.

Zum Beispiel in der Garage: 37 Prozent der repräsentativ durch den BITKOM befragten Deutschen können sich künftig vorstellen, mit einem (teil)autonomen Fahrzeug inklusive Elektromotor durch die Straßen zu steuern. Wichtigstes Feature auf der Wunschliste der Befragten – und auf der CES längst zu sehen – war die Verbindung von Smartphone und Auto: Steuern, Überwachen, Suchen.

„Wir warten auf das nächste große Ding“, erklärte Steve Koenig, Chefanalyst der Computer Electronics Association (CEA). Denn während offensichtlich das Umsatzwachstum mit Smartphones und Tablets angesichts rapide sinkender Preise (und damit Margen) 2014 zurückgeht, werden die Hoffnungen wie in jedem Jahr, in dem eine Fußballweltmeisterschaft steigt, auf das TV-Geschäft gesetzt. Langfristig aber soll es die Elektronisierung des gesamten Heims bringen – Wearables, 3D-Drucker, Drohnen und Autoelektronik sind die Profitmacher der kommenden Jahre.

Der ganz große Trend blieb freilich auf der CES im Hintergrund – und da gehört er auch hin. Mobile Computing und Hauselektronik sind eng verbunden mit zwei Megatrends der Informationswirtschaft: Cloud Computing und Big Data. Denn was Smart Gadgets künftig über Stand und Stunde unserer Aktivitäten aufzeichnen, muss zentral gespeichert werden – am besten in der Cloud. Und wenn wir den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen wollen, dann müssen wir auch massive Datenanalysen zulassen. Staus vermeiden wir auf der Autobahn nur, wenn wir wissen, wo die anderen hinfahren. So einfach ist das.

Big Data und Cloud Computing sind auch die globalen Trends, die die CeBIT 2014 im kommenden März unter dem Motto Datability prägen. Das ist aus Sicht der Unternehmensanwendungen nur folgerichtig: Mobility, Usability und Connectivity heißt der Dreikampf, in dem sich moderne ERP-Systeme in der Industrie der vierten Generation bewähren müssen. Aber sichtbar und begreifbar werden Big Data und Cloud Computing vor allem an den vielen schönen kleinen Smart Gadgets, wie sie auf der Consumer Electronics Show zu besichtigen sind. Brauchen wir am Ende doch wieder eine CeBIT Home?

Wende unterm Weihnachtsbaum

2013 ist ein Wendejahr – obwohl es am Ende doch ziemlich knapp wurde. Aber tatsächlich dürften zum Jahresende erstmals mehr Tablet-PCs verkauft worden sein als herkömmliche Consumer-PCs. Tablets und Smartphones zusammen kommen nach Marktschätzungen im zurückliegenden Jahr auf sagenhafte 1,25 Milliarden verkaufte Stück weltweit – PCs dagegen nur auf 0,25 Milliarden Stück.

Es ist, als hätte es keinen Snowden und keine NSA gegeben. Der Siegeszug des Mobile Computings war 2013 durch nichts zu stoppen. Nicht durch den weltweiten Schrecken über das globale Belauschen von Mails und Calls und auch nicht durch spektakuläre Marktflops wie sie durch den geglückten Verkauf von Nokia an Microsoft und den missglückten Notverkauf von Blackberry an Wenauchimmer gekennzeichnet sind. Blackberry beschert uns zum Jahresende einen Riesenverlust von 4,4 Milliarden Dollar, der Umsatz hat sich mit 1,2 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr gnadenlos mehr als halbiert?

2013 war in der Tat ein gnadenloses Jahr für die Unbeweglichen im Markt für Mobile Computing. Microsofts Versuche, mit Surface-Tablets, Lumia-Smartphones und Windows 8.1 in diesem Segment Tritt zu fassen, war vielleicht nicht direkt ein Flop. Immerhin konnte Microsoft im zurückliegenden Jahr den schleichenden Trend des wachsenden Bedeutungsverlustes zumindest anhalten. Nur noch jedes vierte neue Gerät mit Internet-Anschluss wird durch Microsoft-Produkte gesteuert – vor vier Jahren waren es noch neun von zehn Geräten. Aber ein Durchbruch ist Microsoft 2013 auch nicht gerade gelungen.

Und dass sich dies 2014 ändern wird, ist nicht zu erwarten. Der mobile Markt ist dynamisch Android – und stabil Apple. Der Rest ist Schweigen.

2013 ist das Jahr des Mobile Computings – und in seinem Schlepptau auch das Jahr des Cloud Computings. Denn ohne die Anwendungen und Services aus der Datenwolke ist das ganze mobile Geschäft statisch und unattraktiv. Deshalb misst man den Markt für Mobile Computing gar nicht mehr in Stückzahlen – sondern in App-Downloads. Mitte 2013 wurden erstmals annähernd so viele App-Downloads auf Android-Systemen gezählt wie auf Apples iOS (iPhone und iPad) – kumulierte 45 Milliarden. Beide dürften zum Jahresende die 60-Milliarden-Grenze angekratzt haben. Langfristig spricht die Demographie wohl für die Android-Welt: Zwar lädt der typische Apple-User mehr Apps pro Monat – aber es gibt einfach mehr Androids.

Mobile Computing bedeutet große Userzahlen bei kleinen Preisen – das ist das offene Geschäftsgeheimnis der App-Stores. Cloud Computing ist dagegen das Geschäft der (vergleichsweise) kleinen Userzahlen bei hohen Preisen und langjährigen Laufzeiten. Dies richtet sich vor allem an Unternehmen, die ihre Geschäftsanwendungen und großen Datenvolumina in die Cloud verlagern könnten. Hier- und eigentlich nur hier – hat der Abhörskandal 2013 wirklich Schaden im Markt angerichtet. Das Geschäft mit der Corporate Cloud ging nicht recht voran. SAP beispielsweise hat auf der Suche nach dem richtigen Geschäftsmodell mit der Cloud für Business by Design 2013 eine erneute Kehrtwende vollzogen. Oracle vertröstet enttäuschte Analysten mit dem erhofften Cloud-Geschäft im kommenden Jahr. Und IBM will mit ihren Cloud Services rund um Big Data im kommenden Jahr so richtig durchstarten.

Wenn 2013 die Wende im mobilen Consumer-Geschäft brachte, bringt dann 2014 den Durchbruch im Corporate-Cloud-Business? Gut möglich. Aber vielleicht werden wir das gar nicht mehr merken. Denn jeder Mitarbeiter ist auch Consumer. Um am wahrscheinlichsten ist, dass Mobile Computing auch 2014 alle in Atem halten wird. Nicht nur die Anbieter, sondern auch den CIO. Der hat mit „Mobile“ künftig ein Moving Target vor sich. Mehr als aus der Hüfte Schießen ist da wohl 2014 nicht möglich.