Verkehrte Welt!

Vor einem Vierteljahrhundert war IBM eine ganz große Nummer bei den Fertigungsunternehmen rund um den Globus. Mit der Produktionsplanungssoftware COPICS und der Design-Anwendung CATIA steuerte Big Blue die Entwicklungs- und Produktionsabteilungen. Großrechner und Netzwerke des Computerriesen tickten bei Automobilzuliefern, Maschinenbauern und Elektronikunternehmen und bildeten das Rückgrat der Datenverarbeitung. Dann traf IBM eine folgenschwere Entscheidung: Raus aus dem Anwendungsgeschäft und Konzentration auf die Plattformen, hieß die neue Marschrichtung – und IBM verlor Jahr für Jahr an Boden auf dem Fertigungsboden. Dafür füllten Konkurrenten wie SAP mit Planungssoftware und Microsoft mit PC-basierten Plattformen das Lösungsvakuum. – Verkehrte Welt!

Jetzt ist IBM zurück auf der Produktionsebene. Strategische Partnerschaften mit Fertigungsunternehmen rund um den Globus werden im Monatsrhythmus abgeschlossen. Der Grund: Die Anbieter von Maschinen, Apparaten und Bauteilen haben erkannt, dass ihre Hardware ohne Software dumm bleibt und damit nicht in die digitalisierte Welt der Zukunft passt. Was sie jetzt brauchen, ist vor allem eines: eine Plattform, auf der sie die Datenströme aus dem Internet der Dinge kanalisieren und analysieren können. Die Stoßrichtung zielt sowohl auf eine smartere Produktion, als auch auf smartere Produkte. Denn die Daten sollen helfen, Produkte so herzustellen, wie sie gebraucht werden und wann sie gebraucht werden. Die Produkte sollen aber auch selbst Daten bereitstellen, damit sie besser das tun können, was gebraucht wird und wenn es gebraucht wird.

Das geht nicht ohne eine Plattform, die praktisch alle Facetten des Produktionsunternehmens zusammenfasst. Cloud-basierte Lösungswelten sind damit Teil der verkauften Hardware. Sie stellen Services bereit, die zu mehr Effizienz bei der Herstellung der Produkte führen und gleichzeitig die Produkte effizienter machen.

Doch IBM ist auch diesmal nicht allein. Microsoft hat sich unter Satya Nadella zu einem Plattform-Anbieter gewandelt, der auf die gleichen Kernkompetenzen zielt wie IBM. Und auch SAP hat erkannt, dass nicht nur die „White-Collar“-Bereiche des Unternehmens Daten sehen wollen, sondern auch die „Blue-Collar“-Kollegen im unmittelbaren Produktionsprozess aus Daten Taten machen. Nie war die klassische Hardware so umworben wie jetzt, wo die Software in die Cloud wandert. Verkehrte Welt!

Dabei ziehen sich die Plattform-Anbieter durchaus ihre eigenen Wettbewerber heran. Denn die großen Automobilzulieferer, Maschinenbauer und Elektrounternehmen nutzen die Cloud-Dienste ihrer Lösungslieferanten auch dafür, aus der eigenen, konzernweiten Digitalplattform ein Angebot für ihre Kunden zu schneidern. Die Cloud wird damit als Plattform zum Produkt, auf dem die Anwender selbst Dienste anbieten. Verkehrte Welt!

Und dieser Markt dürfte gigantisch werden. Denn nicht nur bleibt die bekannte Cisco-Prognose, nach der im Jahr 2020 rund 50 Milliarden Endgeräte im Internet der Dinge Daten über die Cloud austauschen, unwidersprochen. Auch nach einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan werden sich die Investitionen in Plattformen für das Internet der Dinge Jahr für Jahr um 25 Prozent erhöhen, um die Kommunikation von Maschine zu Maschine zu erleichtern. Allein in der Logistik zwischen Unternehmen werden dabei nach der gleichen Studie schon 2018 drei Milliarden Megabyte an Daten ausgetauscht. Insgesamt, so glauben die Marktforscher bei General Electric, könnte sich die Wertschöpfung durch IoT-Plattformen in den kommenden Jahren um bis zu 15 Billionen Dollar steigern.

Kein Wunder also, dass General Electric selbst in Plattformen investiert – ebenso wie Siemens oder Bosch. Sie werden sich selbst zum Enabler wandeln, der durch Plattform-Angebote aus der Cloud smartere Kunden und smartere Produkte ermöglicht. Und nicht zuletzt smartere Geschäfte: Denn die Cloud-Plattformen selbst sind Bestandteil der neuen Geschäftsmodelle, in denen Hardware wie Software verkauft wird, die über das Internet gewartet und aktualisiert werden kann, durch Updates neue Produkteigenschaften und Features erfährt und die möglicherweise nur noch gemietet und nach Nutzung bezahlt wird.

Moment mal: Hatten wir das nicht schon? IBMs größte innere Revolution ereignete sich in den siebziger Jahren, als Big Blue vom Mietgeschäft zum Kaufmodell wechselte und damit einen ganzen Markt durcheinander brachte. Jetzt wird auf den Cloud-Plattformen dieses Paradigma wieder umgekehrt. Verkehrte Welt!

 

BDI 4.0

„Wir sollten dem ´President-elect´ ein Angebot der Zusammenarbeit machen!“ Dieses Zitat schmückte am heutigen Montag die Startseite des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Erst beim zweiten Lesen wurde mir klar, dass es sich nicht um den zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum BDI-Präsidenten gewählten Prof. Dieter Kempf handelt, sondern um den künftigen Hausherrn im Weißen Haus. Doch auch der neue Hausherr im Haus der Industrie braucht Angebote der im BDI organisierten Branchenverbände, um das ganz große Ziel unter seiner Ägide auf die Datenautobahn zu bringen: die Digitalisierung der Wirtschaft.

Kaum jemand scheint dazu besser geeignet, als ein Vertreter der Informationswirtschaft, die nicht nur eine der größten Branchen in Deutschland ist – sowohl gemessen am Umsatz als auch an Arbeitsplätzen – , sondern auch als Enabler der wichtigste Player für die Transformation der Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle in praktisch allen anderen Industriesegmenten. Dies gilt für das Gesundheitswesen ebenso wie für die Automobilindustrie, für die Dienstleistungsbranche ebenso wie für das Unterhaltungssegment.

Dieter Kempf ist dafür in doppelter Hinsicht ein idealer Präside. Als langjähriger Vorstandsvorsitzender und zuvor schon an der Seite des seligen Heinz Sebiger bestimmte er nicht nur die Geschicke der Datev – dem viertgrößten deutschen Softwarehaus. Er ist damit auch einer der prominentesten Fürsprecher und Buchhalter des deutschen Mittelstands: 2,5 Millionen Unternehmen (von insgesamt 3,3 Millionen in Deutschland) machen bei der Datev oder mit Datev-Software ihre Buchführung. Und zwölf Millionen Menschen erhalten Monat für Monat ihre Lohn- und Gehaltsabrechnung über die Nürnberger Genossenschaft. Mehr Digitale Transformation müsste man in Deutschland wahrlich suchen.

Der Begriff „Industrie 4.0“, die Vorstellung, dass die Digitalisierung unseren gesamten Lebensstil, vielleicht sogar unsere Lebensbedingungen, verändern wird, entstand während Kempfs Zeit als Präsident des Digitalverbands Bitkom. Als einen Vertreter der „Klick and Forward“-Gesellschaft haben ihn nun die Repräsentanten der „Brick and Mortar“-Industrien auf den Schild gehoben. Es ist für den BDI durchaus ein Signal, dass nun nicht die klassische Industrielle Fertigung, sondern die Informationswirtschaft in der Spitze vertreten ist. – Zuletzt war dies mit dem Ex-IBMer Hans-Olaf Henkel bis 2000 der Fall.

Der BDI ist die Klammer der deutschen Wirtschaft – und ihr Präsident ist dies allemal. Das haben Kempfs Vorgänger im Amt allesamt bestens verstanden und umgesetzt. Das hat sich in Krisen ebenso bewährt wie in den anstrengenden Zeiten, in denen es nur bergauf geht. Jetzt aber ist mit der Digitalen Transformation, die die Bundeskanzlerin seit jüngster Zeit gerne und richtigerweise ´disruptiv´ also kreativ zerstörend nennt, eine Herausforderung zu bewältigen, die alle Teile der deutschen Wirtschaft zum Umdenken und Neudenken, zum Umsetzen und Neustart veranlasst. Der BDI setzt sich damit als „Bundesverband der deutschen Industrie 4.0-Bewegung“ an die Spitze des Aufbruchs. Und das ist gut so.

Jetzt geht es in der Tat darum zusammenzuarbeiten. Denn jetzt gilt es, in allen Branchen das technisch Mögliche und das geschäftlich Vernünftige zu tun, um im globalen Wettbewerb die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu nutzen. Der scheidende Präsident Ulrich Grillo hat dazu die Voraussetzungen geschaffen – die Themen der Digitalen Transformation sind längst auf der Agenda des BDI angekommen. Jetzt gilt es, in die Verbände und Branchen einzuwirken. Der freundliche Bayer, Dieter Kempf, könnte dafür genau der richtige Kämpe sein.

 

Hat die Zukunft schon begonnen – oder erst 2017?

Es ist gar nicht so einfach, jedes Jahr zehn neue Megatrends in der Informationswirtschaft zu identifizieren. So schnell entwickelt sich nicht einmal diese Branche vorwärts. Und: je komplexer Megatrends wie Internet der Dinge, Big Data oder Cloud Computing sind, desto langsamer erfolgt ihre Umsetzung – vor allem im Mittelstand.

Doch ohne die nächsten zehn ganz großen Dinger wäre die Gartner ITXpo im floridaischen Orlando nicht die Gartner ITXpo. Bemerkenswert ist jedoch dieses Mal, welcher Trend nicht zu den zehn ganz großen gehört: Cyber Security! Haben wir aufgegeben, uns zu schützen, weil Hacker Hekatomben verursachen können. Der Wahlkampf in den USA macht deutlich, dass nichts und niemand vor den Angriffen aus dem Alltag der Cyberkriminellen sicher zu sein scheint.

Dabei werden wir immer verwundbarer – wenn man die aktuellen Trends auf sich wirken lässt:

Trend #1: Dass Künstliche Intelligenz Maschinen dazu befähigen kann, aus dem Verhalten ihrer Umgebung zu lernen, ist eigentlich nichts Neues. Neu ist aber das Ausmaß, in dem künftig die uns umgebenden Geräte mit dieser Fähigkeit ausgestattet sein sollen. Dabei steckt die Lernfähigkeit nicht in der Maschine selbst, sondern irgendwo in der Cloud. Was ein Gerät lernt, könnten alle verbundenen Geräte nutzen.

Trend #2: Was für Geräte gilt, trifft auch – oder sogar noch eher – auf die Software zu. Schließlich ist es die Software, die Geräte zu lernenden Systemen macht. Aber wenn sich Apps oder virtuelle Assistenten auf unserem Smartphone künftig ebenfalls an unserem Verhalten orientieren, können wir sie besser für unsere Zwecke einsetzen. Oder sie uns?

Trend #3: Nicht direkt intelligent, aber ihrer Umwelt bewusst werden Gegenstände durch Sensoren und die Vernetzung mit anderen Dingen. Im Ergebnis können sich Gegenstände des täglichen Bedarfs koordiniert und scheinbar intelligent verhalten – zum Beispiel, indem sie Licht nur dort einschalten, wo auch Menschen sind, oder den Verkehr nur dort regeln, wo auch Verkehr zum Regeln vorhanden ist.

Trend #4: Virtuelle Realität wird heute vor allem mit Computerspielen in Verbindung gebracht. Dann gibt es noch die Bilder von Designern, die mit ihren 3D-Brillen vor einem Fahrzeugmodell stehen und etwas sehen, was wir nicht sehen. Zwar führt die erweiterte Realität (Augmented Reality) nicht unbedingt zur Bewusstseinserweiterung, aber vielleicht zu mehr Erkenntnis, wenn es durch diese Technik schneller und besser gelingt, durch große Datenmengen zu navigieren. Schon heute gilt, dass jede gute Grafik mehr Erkenntnis bringt als die Tabelle, auf deren Daten sie beruht.

Trend #5: Wer unter digitalen Doppelgängern die Suche nach einem zweiten Selbst versteht, liest zu viel Science Fiction. Tatsächlich aber erwartet Gartner, dass digitale Doppelgänger von Maschinen und Dingen besser dabei helfen können, Wartungsarbeiten zu planen oder Einsatzmöglichkeiten zu erweitern. Wenn der Daten-Doppelgänger voraussagen kann, wann ein Teil verschleißt, kann man die Maschine rechtzeitig ausbessern.

Trend #6: Blockchain, die manipulationssichere Basis für Kryptowährungen, tritt bereits einen Siegeszug unter Fintech-Apps und Banken-Services an. Doch, so mutmaßt Gartner, wenn sich das Verfahren weiterhin als vertrauenswürdig erweisen sollte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass praktisch alle Finanzanwendungen darauf zurückgreifen. Dann gäbe es vielleicht sogar ein einziges cloud-basiertes Hauptbuch für Soll und Haben – wie beim Nikolaus…

Trend #7: Chatbots werden nicht nur als sprechende virtuelle Assistenten ihren Einsatz finden – sie sind sozusagen die Schnittstelle schlechthin, die Maschinen dazu befähigt, unsere Befehle zu verstehen und auszuführen. Die Zeiten wären endlich vorbei, in denen wir – wie es im Sprachgebrauch entlarvend heißt – „den Computer bedienen müssen“.

Trend #8: MASA – oder: Mesh App and Service Architecture – ist die Vorstellung, dass eine Vielzahl von Anwendungen eine Reihe von zentralen Basisdiensten nutzt – beispielsweise Sprachdienste oder die ultimative Art und Weise der Buchhaltung. Oder sie könnten einen gemeinsamen Datenpool nutzen – wie die Wissensbasis medizinischer Veröffentlichungen. So würden nicht nur Anwendungen schnell zusätzliche Funktionen übernehmen können – ihre Funktionsweise würde auch international standardisiert werden können.

Trend #9: Wer schon bei MASA an die Matrix oder den Sprawl denkt, der wird spätestens mit der „Digital Technology Platform“ an den großen, vereinheitlichten Cyberspace denken: alle künftigen Anwendungen und Dienste beruhen nach Ansicht der Gartner-Forscher auf praktisch ein und derselben Technologieplattform, die aus Informationssystem, Benutzer-Schnittstelle, Analyse- und Auswertungsfunktionen, dem Internet der Dinge und dem Branchen-Ökosystem besteht.

Trend #10: Und dann doch noch Sicherheit: zu den Basisdiensten, die diese vereinheitlichte Plattform zur Verfügung stellen sollen, gehört auch die Adaptive Security Architecture, die höchste Sicherheitsstandards für alle Anwendungen zentral liefern soll. Der Vorteil: Dann muss man nur noch diese zentrale Plattform hacken, um an alles dranzukommen. Was für eine Effizienzsteigerung.

Und das alles soll schon 2017 Wirklichkeit werden! Geht es Ihnen nicht auch so? Man kann bei allem, was wir uns für die nächste und ferne Zukunft vorstellen, schon nicht mehr unterscheiden, ob es Perzeption ist oder Realität oder – Satire.

Meine Wolke, deine Wolke…

Es ist, als hätten die Cloud-Marketiers lange Zeit Angst vor der eigenen Courage gehabt. In der Anfangsphase der Cloudifizierung nämlich herrschte die Überzeugung vor, dass alles und jedes als Service in einer öffentlichen Wolke bereitgestellt werden soll. Das provozierte die heftigsten Ressentiments der IT-Manager, die die Exklusivität der eigenen System-Infrastruktur gefährdet sahen. Wie Fürstentümer wollten sie ihre IT Landschaft für sich allein. Wenn nicht OnPremises, dann aber wenigstens in einer privaten Wolke.

Okay, okay, sagten da die Cloud-Adepten und knickten brav ein: dann eben privat, Hauptsache Wolke. Und tatsächlich klappte das. Mehr und mehr Unternehmen engagierten sich im Aufbau einer privaten Cloud-Infrastruktur oder wählten die Hybridlösung – ein bisschen OnPremises, ein bisschen OnDemand. Das Ganze hat mehr Ähnlichkeit mit Hosting und Outsourcing als mit Sharing.

Jetzt schlägt das Pendel wieder zurück, behauptet die Gartner Group, die in den letzten Monaten intensiv das Kaufverhalten der Unternehmen rund um die Cloud beobachtet hat. Während sich derzeit nicht einmal sechs Prozent der Cloud-Investitionen auf Investitionen in Public Clouds beziehen, sollen es 2020 schon knapp zehn Prozent sein – bei einem Gesamtumsatzvolumen von 381 Milliarden Dollar. Doch der Trend wird sich weiter beschleunigen. 80 Prozent der von Gartner befragten IT-Manager mit Entscheiderkompetenzen gaben an, dass sie sich in öffentliche Infrastrukturen einkaufen wollen.

Es gibt eine Reihe von Gründen für diesen Meinungswechsel. Erstens haben sich ganz grundsätzlich die Ressentiments gegenüber Cloud Computing im Allgemeinen gelegt, so dass auch die Public Cloud mit mehr Rationalität bewertet wird. Zweitens kann die Private Cloud gegenüber der Shared Infrastructure in puncto Skalierbarkeit kaum mithalten. Und drittens ist das Innovationstempo durch neue Services, die neutralisiert allen Cloud-Kunden zur Verfügung gestellt werden, deutlich höher. Damit ist die Basis für die Umsetzung digitaler Geschäftsprozesse vor allem in der öffentlichen Wolke gegeben. Private Clouds sind nur so innovativ und so schnell – kurz: so agil – wie ihre Besitzer es zulassen. Public Clouds hingegen profitieren von der Nachfrage aller.

Nach den Erhebungen der Gartner Group ist die Modernisierung der eigenen IT-Infrastruktur derzeit die Haupttriebfeder, die die Unternehmen in Richtung Public Cloud treibt. Gerade IaaS-Angebote – also Infrastructure as a Service – belebt dabei das Geschäft, das gegenüber dem Vorjahr um 42 Prozent wachsen soll und damit am stärksten wächst. Cloud Applications (SaaS) wachsen halb so schnell (21,7 Prozent) auf stattliche 39 Milliarden Dollar Umsatz. Platforms as a Service hingegen werden nach Ansicht von Gartner in den kommenden Jahren vor allem dadurch belebt, dass Datenbank-Managementsysteme über die Cloud angeboten werden. Eines von zehn DBMS-Systemen könnte im Jahr 2020 aus der Cloud heraus genutzt werden.

Der Schwenk zur Private Cloud erfolgt dagegen alles andere als mit fliegenden Fahnen. Der Wind weht aus allen Richtungen. So wie der Übergang von OnPremises zu OnDemand durch hybride Mischformen der IT-Infrastruktur gekennzeichnet ist, werden auch Hybridlösungen eine Mixtur aus Private und Public Clouds vorantreiben. Der typische Fall könnte so aussehen: Während ein Unternehmen nach wie vor seine ERP-Lösung (zum Beispiel SAP) vor Ort einsetzt oder über einen Hosting-Anbieter outgesourct wird, erfolgt zugleich die Integration einer Lösung für das Kundenmanagement, die über die Public Cloud angeboten wird – zum Beispiel durch Salesforce. Die Social Media Integration und die Einbindung des Internets der Dinge wiederum wird ebenfalls über öffentliche Plattformen eingebunden. Und für Lösungen mit Drittanbietern nutzt man die Infrastrukturangebote von Microsoft Azure oder Amazon Webservices.

Das Spiel der Infrastrukturen läuft auf „Meine Wolke, deine Wolke“ hinaus. Und die Gewinner des demografischen Wandels – die Digital Natives, deren erste Vertreter derzeit in die Arbeitswelt hineindrängen – werden darauf antworten: „Ach, was: unsere Wolke!“